Compendium Schweiz und die Zukunft der globalen Arzneimitteldaten: Eine umfassende Analyse für pharmazeutische Fachkreise im DACH-Raum

von | Nov. 29, 2025 | Arzneimittelpreise

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1. Einführung: Der Paradigmenwechsel in der pharmazeutischen Informationsversorgung

In der sich rasant wandelnden Landschaft des Gesundheitswesens ist der Zugriff auf präzise, aktuelle und vernetzte Arzneimittelinformationen nicht mehr nur eine administrative Notwendigkeit, sondern ein kritischer Faktor für die Patientensicherheit und die wirtschaftliche Stabilität von Apotheken, Spitalern und pharmazeutischen Unternehmen. Über Jahrzehnte hinweg war der Begriff „Compendium Schweiz“ synonym mit einem statischen, national begrenzten Verzeichnis, das dem Fachpersonal als primäre Quelle für Fachinformationen, Packungsgrössen und Preise diente. Diese traditionelle Sichtweise, die sich primär auf nationale Silos beschränkte, wird jedoch zunehmend durch die Realität einer globalisierten Pharmaindustrie herausgefordert.

Die moderne Pharmazie steht vor komplexen Herausforderungen, die mit einem reinen „Nachschlagen“ in einem nationalen Buch oder einer isolierten App nicht mehr zu bewältigen sind. Globale Lieferketten, die durch geopolitische Spannungen oder Produktionsausfälle in Asien fragil geworden sind, führen zu Versorgungslücken, die selbst in hoch entwickelten Märkten wie der Schweiz spürbar sind. Gleichzeitig steigt der ökonomische Druck durch komplexe Preisbildungsmechanismen, wie den Auslandspreisvergleich (APV) des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), der eine ständige Beobachtung der europäischen Nachbarmärkte erfordert. Hinzu kommt die klinische Notwendigkeit, Polypharmazie bei einer alternden Bevölkerung sicher zu managen, was fortschrittliche Algorithmen zur Prüfung von Wechselwirkungen und Kontraindikationen (C.A.V.E.) verlangt.

Dieser Bericht analysiert die Limitationen herkömmlicher nationaler Verzeichnisse und zeigt auf, warum eine integrierte Datenplattform, wie sie pharmazie.com anbietet, den neuen Goldstandard für Fachkreise im DACH-Raum darstellt. Wir untersuchen detailliert die regulatorischen Rahmenbedingungen durch Swissmedic und das BAG, beleuchten die Ursachen und Managementstrategien von Lieferengpässen unter Einbeziehung von Expertenmeinungen und demonstrieren, wie durch die intelligente Vernetzung von über 25 internationalen Datenbanken ein Mehrwert entsteht, der weit über das klassische „Compendium“ hinausgeht.

2. Die Architektur der Schweizer Arzneimitteldaten: Status Quo und Fragmentierung

Um die Notwendigkeit einer integrierten Lösung zu verstehen, ist eine tiefgehende Analyse der bestehenden Dateninfrastruktur in der Schweiz unerlässlich. Das System zeichnet sich durch eine hohe Qualität und regulatorische Strenge aus, leidet jedoch unter einer strukturellen Fragmentierung, die den Informationsfluss im klinischen Alltag behindern kann.

2.1 Die Rolle der Swissmedic und das AIPS

Das Schweizerische Heilmittelinstitut (Swissmedic) fungiert als Gatekeeper für den Marktzugang. Es gewährleistet, dass nur qualitativ hochstehende, sichere und wirksame Heilmittel in der Schweiz zugelassen werden. Zentrales Instrument für die Publikation dieser Zulassungsdaten ist das Arzneimittel-Information Publikations-System (AIPS).

AIPS dient als amtliche Quelle für Fachinformationen (für Ärzte und Apotheker) sowie Patienteninformationen (Packungsbeilagen). Die Datenstruktur basiert auf dem Präparatnamen, dem Wirkstoff (codiert nach dem Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikationssystem, ATC) und der Zulassungsinhaberin.3 Die Plattform stellt sicher, dass die publizierten Texte dem aktuellen Stand der Wissenschaft und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Allerdings ist AIPS primär ein regulatorisches Veröffentlichungsorgan und keine dynamische Datenbank für den klinischen oder kommerziellen Alltag. Es fehlen Verknüpfungen zu Preisdatenbanken, Informationen zur aktuellen Lieferfähigkeit oder Tools zur Prüfung von Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), die über den statischen Text hinausgehen.

2.2 Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Spezialitätenliste (SL)

Während Swissmedic die Sicherheit prüft, entscheidet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über die Wirtschaftlichkeit und damit über die Aufnahme in die Spezialitätenliste (SL). Die SL ist das Herzstück der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) und definiert, welche Medikamente von den Krankenkassen vergütet werden.

Die Daten der SL umfassen den Fabrikabgabepreis (FAP) und den Publikumspreis (PP). Diese Preise sind jedoch nicht statisch. Das BAG führt regelmässige Überprüfungen durch, die sich auf zwei Säulen stützen: den Therapeutischen Quervergleich (TQV) und den Auslandspreisvergleich (APV). Beim APV werden die Schweizer Preise mit einem Korb von Referenzländern verglichen, zu denen unter anderem Deutschland, Österreich, Dänemark und die Niederlande gehören. Dieser Mechanismus verdeutlicht die intrinsische Abhängigkeit des Schweizer Marktes von internationalen Daten. Ein Market Access Manager oder ein Einkäufer in einer Spitalapotheke kann die Preisgestaltung eines Schweizer Medikaments nicht isoliert betrachten; er muss wissen, wie sich der Preis des Referenzproduktes in Deutschland entwickelt hat – beispielsweise durch Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im Rahmen des AMNOG-Verfahrens. Eine rein nationale Datenbank, die nur die SL abbildet, blendet diese entscheidenden Kontextinformationen aus.

2.3 Compendium.ch und die Grenzen nationaler Apps

Plattformen wie compendium.ch (HCI Solutions) haben sich als Standard für den schnellen Zugriff auf diese nationalen Daten etabliert.6 Sie bieten wertvolle Funktionen für den Alltag:

  • Identifikation (Identa): Die Möglichkeit, Tabletten anhand von Form, Farbe und Prägung zu identifizieren, ist ein wichtiges Feature für die Arzneimittelsicherheit.
  • Barcodescanner: Dies erleichtert die Logistik in der Apotheke und die Verifikation am „Point of Sale“.
  • Basis-Risikoinformationen: Zugriff auf die offiziellen Warnhinweise und Interaktionen gemäss Fachinformation.

Die Limitation dieser Systeme liegt in ihrer nationalen Begrenzung. Ein Compendium Schweiz ist exzellent darin, zu zeigen, was in der Schweiz sein sollte. Es versagt jedoch oft in dem Moment, in dem die Realität von der Theorie abweicht – etwa wenn ein Medikament in der Schweiz „ausser Handel“ ist, aber dringend benötigt wird, oder wenn ein Tourist ein ausländisches Präparat vorlegt, dessen Äquivalent gesucht wird. Die Suchanfrage „compendium schweiz“ impliziert oft die Suche nach einer Problemlösung, die das nationale System in Krisenzeiten nicht mehr allein bieten kann.

3. Die Versorgungskrise: Anatomie des Mangels und die Notwendigkeit internationaler Daten

Das Thema „Medikamentenmangel“ hat sich von einem logistischen Randproblem zu einer zentralen Bedrohung für die Versorgungssicherheit in der Schweiz entwickelt. Die Analyse der Suchtrends und der öffentlichen Debatte zeigt, dass Fachkreise zunehmend nach „Alternativen“, „Import“ und „Verfügbarkeit Ausland“ suchen.

3.1 Ausmass und Ursachen der Lieferengpässe

Experten wie Dr. Enea Martinelli, Chefapotheker der Spitäler FMI AG, weisen seit Jahren auf die Eskalation der Lage hin. Plattformen wie drugshortage.ch verzeichnen teilweise über 1000 nicht lieferbare Medikamente oder Dosierungen.

Die Ursachen sind multifaktoriell und systemisch bedingt:

  1. Globalisierung der Produktion: Ein Grossteil der Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients, API) wird heute in wenigen Fabriken in Asien (China, Indien) produziert. Fällt ein einziger Standort aus – sei es durch technische Probleme, Umweltauflagen oder geopolitische Ereignisse –, brechen weltweite Lieferketten zusammen.
  2. Ökonomischer Druck: Der Preisdruck auf Generika, verstärkt durch Mechanismen wie Festbeträge und Rabattverträge (in Deutschland) oder die regelmässigen Preissenkungsrunden des BAG (in der Schweiz), hat dazu geführt, dass die Margen für Hersteller so gering sind, dass keine Lagerbestände mehr gehalten werden („Just-in-Time“-Produktion).
  3. Marktbereinigung: Unrentable Produkte, oft essenzielle Nischenmedikamente, werden vom Markt genommen („Delisting“). Enea Martinelli nennt das Beispiel von Digoxin, das in der Schweiz abregistriert wurde, aber in Nachbarländern wie Italien weiterhin – wenn auch teurer – verfügbar ist.

 

3.2 Der administrative Aufwand und die Rolle des Apothekers

Die Bewältigung dieser Engpässe bindet enorme Ressourcen. Schätzungen gehen davon aus, dass Apotheker in Europa rund 10 Stunden pro Woche ausschliesslich mit dem Management von Lieferabrissen verbringen. Anstatt Patienten pharmazeutisch zu beraten, telefonieren sie Grosshändlern hinterher oder suchen in verschiedenen Portalen nach Alternativen.

In diesem Kontext wird der Mangel an vernetzten Daten zur Arbeitsfalle. Ein Schweizer Apotheker, der mit einem fehlenden Antibiotikum konfrontiert ist, muss wissen:

  • Ist das Medikament wirklich nicht lieferbar oder nur beim aktuellen Grossisten nicht am Lager?
  • Gibt es ein therapeutisches Äquivalent in der Schweiz?
  • Wenn nein: Ist das Präparat in Deutschland oder Österreich verfügbar und importfähig?

3.3 Die regulatorische Antwort: Import als „Symptombekämpfung“

Das Heilmittelgesetz (HMG) und die Arzneimittel-Bewilligungsverordnung (AMBV) erlauben unter bestimmten Umständen den Import von nicht zugelassenen Arzneimitteln (Art. 49 HMG, Art. 36-47 AMBV), insbesondere wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht und keine inländische Alternative verfügbar ist.Das BAG hat zudem in Rundschreiben spezifische Abrechnungsmodalitäten für solche Fälle definiert. So muss beispielsweise bei der Abrechnung von Importarzneimitteln, die eine Global Trade Item Number (GTIN) besitzen, der Tariftyp 402 verwendet werden. Fehlt ein gelistetes Produkt, kann eine Magistralrezeptur abgerechnet werden (Tariftyp 410, Tarifziffer 3060), wobei die Preiskalkulation oft komplex ist.

Experten wie Martinelli und der Verband Pharmasuisse betonen jedoch, dass der Import zwar im Akutfall hilft, aber keine nachhaltige Lösung darstellt, sondern eher eine „Symptombekämpfung“ ist.8 Zudem birgt der Import Risiken: Beipackzettel in fremden Sprachen, andere Konzentrationen oder abweichende Hilfsstoffe können die Patientensicherheit gefährden. Umso wichtiger ist eine Datenbank, die nicht nur sagt „Es gibt das Produkt in Deutschland“, sondern auch präzise Informationen zu dessen Zusammensetzung liefert.

Eine Studie von KPMG im Auftrag des BAG weist darauf hin, dass nationale Datenbanken oft nicht synchronisiert sind. So enthielt eine EU-Datenbank der EMA im Herbst 2019 sechs Medikamente als „short“, die in nationalen Datenbanken (z.B. Schweden) gar nicht als fehlend gelistet waren. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer übergeordneten Intelligence-Plattform, die Daten aus verschiedenen nationalen Silos aggregiert und validiert.

4. pharmazie.com: Die integrative Antwort auf fragmentierte Märkte

Vor dem Hintergrund dieser komplexen Gemengelage aus regulatorischer Strenge und versorgungstechnischer Fragilität positioniert sich pharmazie.com nicht als weiteres nationales Verzeichnis, sondern als integrative Meta-Plattform für den DACH-Raum und darüber hinaus.

4.1 Daten-Aggregation: Das „Best of Breed“-Konzept

Die Stärke von pharmazie.com liegt in der Aggregation von über 25 spezialisierten Datenbanken unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche. Anstatt sich auf eine einzige Quelle zu verlassen, bündelt das System die relevantesten Verzeichnisse Europas:

Datenbank Herkunft Primärer Nutzen für Schweizer Fachkreise
ABDA-Datenbank Deutschland Umfassendste Datenquelle für DE-Präparate (50.000+) und internationale Referenzen (120.000+). Essenziell für Grenzgänger und Importe.
PharmIndex Schweiz Integration von Daten (via Partner wie Galenica/HCI), die Schweizer Preise (CHF), Packungsgrössen und Limitierungen (SL) abbilden.
Austria-Codex Österreich Vollständige Marktabdeckung AT. Wichtig für den dreiseitigen DACH-Vergleich und APV-Analysen.
Lauer-Taxe Deutschland Offizielle Preisreferenz (Artikelstamm). Zeigt echte Marktpreise inkl. Rabattverträge, die oft von Listenpreisen abweichen.
Internationale Datenbanken Global (50+ Länder) Ermöglicht die Suche nach Äquivalenten weltweit, basierend auf ATC-Codes und Wirkstoffen.

 

4.2 Die Eisbergsuche®: Technologie für tiefe Einblicke

Der Begriff „Eisbergsuche“ (Iceberg Search®) beschreibt die proprietäre Suchtechnologie von pharmazie.com, die entwickelt wurde, um die sichtbare Oberfläche (Name und Preis) zu durchdringen und die darunter liegenden, oft kritischen Informationen sichtbar zu machen.

In der Praxis bedeutet dies eine massive Effizienzsteigerung. Eine Suchanfrage nach einem Wirkstoff wie „Amoxicillin“ durchsucht simultan alle angeschlossenen Länderdatenbanken. Das System normalisiert die Ergebnisse, sodass ein Schweizer Nutzer sofort erkennen kann:

  1. Welche Präparate sind in der Schweiz zugelassen (via PharmIndex/Swissmedic-Daten)?
  2. Welche sind aktuell als „nicht lieferbar“ gekennzeichnet (Integration von Engpass-Meldungen)?
  3. Welche identischen oder therapeutisch äquivalenten Präparate sind in Deutschland (ABDA) oder Österreich verfügbar?
  4. Wie verhalten sich die Preise (umgerechnet) im Vergleich?

Diese simultane Abfrage löst das Problem der „Silo-Recherche“, bei der ein Apotheker bisher drei oder vier verschiedene Websites (Swissmedicinfo, drugshortage.ch, Rote Liste, etc.) konsultieren musste.

4.3 Datenaktualität als Sicherheitsfaktor

In der Pharmazie können veraltete Daten lebensgefährlich sein. pharmazie.com gewährleistet eine extrem hohe Aktualisierungsfrequenz. Die deutschen Preisdaten (basierend auf der Lauer-Taxe) werden beispielsweise alle 14 Tage (jeweils zum 1. und 15. des Monats) aktualisiert. Dies ist besonders relevant für die korrekte Abrechnung und die Kenntnisnahme neuer Festbeträge oder Rabattverträge, die unmittelbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Abgabe haben. Auch regulatorische Änderungen, wie neue Warnhinweise der EMA oder Swissmedic, werden zeitnah eingepflegt.

5. Patientensicherheit neu definiert: C.A.V.E. und AMTS

Die Digitalisierung der Arzneimittelinformation bietet Chancen, die weit über die reine Logistik hinausgehen. Das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist zentraler Bestandteil der Value Proposition von pharmazie.com. Das Modul C.A.V.E. transformiert die „Medikamentenliste“ von einem passiven Inventar in ein aktives Risikomanagement-System.

5.1 Was leistet das C.A.V.E.-Modul?

Das Akronym C.A.V.E. steht für die lateinische Warnung „Hüte dich!“ und umfasst die Prüfung auf Contraindikationen, Allergien, Vorsichtsmassnahmen und Einnahmehinweise. Im Gegensatz zu einfachen Interaktionscheckern, die oft nur prüfen, ob Wirkstoff A mit Wirkstoff B reagiert, bezieht C.A.V.E. den Patienten als Variable in die Gleichung ein.

Das System ermöglicht die Erstellung eines detaillierten Patientenprofils, das Parameter wie Alter, Geschlecht, Schwangerschaft/Stillzeit und bekannte Allergien oder Vorerkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz) enthält.

5.2 Szenarien aus der klinischen Praxis

Um den Mehrwert zu verdeutlichen, betrachten wir typische Szenarien im Spital- oder Apothekenalltag:

  • Der geriatrische Patient: Ein älterer Patient erhält eine neue Verordnung. Ein Standard-Check übersieht oft altersbedingte Kontraindikationen (PRISCUS-Liste). C.A.V.E. warnt automatisch, wenn ein Medikament für Patienten über 65 Jahren ungeeignet ist oder eine Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion erfordert.
  • Doppelmedikation bei Sektorenübergängen: Ein Patient wird aus dem Spital entlassen und erhält vom Hausarzt ein neues Rezept. Oft werden Generika mit unterschiedlichen Handelsnamen verschrieben, die denselben Wirkstoff enthalten. C.A.V.E. erkennt diese Doppelmedikation sofort und verhindert eine potenzielle Überdosierung.
  • Allergie-Management: Bei bekannten Allergien gegen Hilfsstoffe (z.B. Laktose, Farbstoffe) filtert das System automatisch unverträgliche Präparate aus – ein Feature, das in der Hektik des Alltags lebensrettend sein kann.

Diese Tiefe der Prüfung ist besonders wertvoll für Spitalapotheken, die im Rahmen des „Clinical Decision Support“ Ärzte proaktiv beraten müssen. Es ermöglicht eine Transition von der reinen Distributionslogistik hin zur klinisch-pharmazeutischen Dienstleistung.

6. Market Access & Pricing: Strategische Vorteile durch grenzüberschreitende Transparenz

Für Akteure in der pharmazeutischen Industrie (Market Access, Pricing & Reimbursement Manager) sowie für Kostenträger (Krankenkassen) ist pharmazie.com mehr als ein Nachschlagewerk – es ist ein Business Intelligence Tool. Der Schweizer Markt ist durch seine Hochpreisstruktur und die enge regulatorische Kopplung an Europa besonders sensibel für Preisdaten aus dem Ausland.

6.1 Die Bedeutung des Auslandspreisvergleichs (APV)

Wie bereits erwähnt, nutzt das BAG den APV als zentrales Instrument zur Preisfestsetzung und -überprüfung. Die Referenzierung auf Länder wie Deutschland bedeutet, dass jede Preisänderung im Nachbarland potenziell zeitverzögert den Schweizer Preis drückt.

Daher ist der Zugriff auf die Lauer-Taxe via pharmazie.com für Schweizer Strategen unverzichtbar. Sie liefert nicht nur den Listenpreis, sondern auch Informationen zu gesetzlichen Herstellerabschlägen und Apothekenrabatten. Dies ermöglicht eine realistische Modellierung der „Netto-Preise“, die für strategische Entscheidungen entscheidend sind.

6.2 AMNOG-Daten als Frühwarnsystem

Deutschland führt mit dem AMNOG-Verfahren (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) eines der strengsten Nutzenbewertungsverfahren der Welt durch. Die Ergebnisse dieser Bewertungen – ob ein neues Medikament einen „beträchtlichen“, „geringen“ oder „keinen“ Zusatznutzen hat – werden weltweit beachtet, auch in der Schweiz.

Das AMNOG-Modul von pharmazie.com bietet einen tiefen Einblick in diese Verfahren:

  • G-BA Beschlüsse: Zugriff auf die detaillierten Tragenden Gründe und Beschlusstexte des Gemeinsamen Bundesausschusses.
  • Dossiers: Einsicht in die Nutzen-Dossiers der Hersteller und die Bewertungen des IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen).
  • Preisverhandlungen: Informationen über den verhandelten Erstattungsbetrag, der oft signifikant vom ursprünglichen Listenpreis abweicht.

Für einen Schweizer Market Access Manager ist dies ein Frühwarnsystem. Wenn ein Medikament in Deutschland keinen Zusatznutzen attestiert bekommt und der Preis kollabiert, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch das BAG in der Schweiz eine kritische Haltung einnehmen wird. pharmazie.com liefert diese Intelligence proaktiv und aggregiert.

6.3 Transparenz über Grenzen hinweg

Ein oft unterschätztes Detail ist die unterschiedliche Preisstruktur. In der Schweiz beinhalten Publikumspreise oft eine spezifische Vertriebsmarge (Vertriebsanteil), die anders kalkuliert ist als in der EU. Ein direkter Vergleich der „Zahlen auf dem Papier“ ist daher oft irreführend. Die Datenbanken von pharmazie.com ermöglichen durch ihre detaillierte Aufschlüsselung (Ex-Factory vs. Pharmacy Purchasing Price vs. Public Price) einen methodisch sauberen Vergleich („Apple-to-Apple“).

7. Technische Integration: Von der Web-App zur API

Die Art und Weise, wie Nutzer auf Daten zugreifen, hat sich fundamental gewandelt. Die Suchanfrage „compendium schweiz app“ signalisiert den Wunsch nach Mobilität und nahtloser Integration.

7.1 Responsive Web-Design vs. Native App

Während viele Nutzer nach einer App im App Store suchen (und dabei oft auf irrelevante Apps wie „Farmasi“ für Kosmetik stossen), setzt pharmazie.com auf eine moderne, responsive Web-Architektur.

Der Vorteil liegt auf der Hand:

  • Geräteunabhängigkeit: Die Plattform läuft auf jedem iPad, Android-Tablet, Smartphone oder Desktop-PC ohne Installation.
  • Keine Update-Zyklen: Da die Logik auf dem Server liegt, arbeiten alle Nutzer immer mit der aktuellsten Version der Software und der Datenbank, ohne dass eine App aktualisiert werden muss.
  • Integration: Web-basierte Lösungen lassen sich leichter in bestehende Intranets von Spitälern oder Apothekenketten einbinden.

 

7.2 API und MSV3: Die Zukunft der Vernetzung

Für Enterprise-Kunden bietet pharmazie.com leistungsstarke APIs (Application Programming Interfaces) an. Dies ermöglicht es Softwareherstellern, die Daten von pharmazie.com direkt in ihre eigenen Systeme (z.B. Arztpraxissoftware oder Apotheken-Warenwirtschaft) zu integrieren.

Ein aktuelles Highlight ist die Integration der MSV3-Schnittstelle (Pilotphase).27 MSV3 ist das Standardprotokoll für die Kommunikation zwischen Apotheke und Grosshandel. Durch die Integration in pharmazie.com können Nutzer direkt aus der Recherche heraus die Verfügbarkeit beim Grosshändler prüfen. Dies schliesst die Lücke zwischen „Information“ (Gibt es das Medikament?) und „Logistik“ (Kann ich es morgen haben?).

8. Zusammenfassung und Ausblick: Die Evolution der Information

Die Analyse zeigt deutlich: Der Begriff „Compendium“ wandelt sich. Was einst ein statisches Verzeichnis war, muss heute ein dynamisches, grenzüberschreitendes Intelligence-Netzwerk sein.

8.1 Die Value Proposition von pharmazie.com im Überblick

Kriterium Traditionelle nationale Lösung (z.B. Compendium.ch) pharmazie.com (Integrierte Lösung)
Geografische Abdeckung Schweiz (CH) DACH + 50 weitere Länder
Krisenmanagement Anzeige Status „Ausser Handel“ Suche nach Import-Alternativen & int. Verfügbarkeit
Risikoprüfung Standard-Interaktionen C.A.V.E. (Patientenprofil, Alter, Allergien, Doppelmedikation)
Preisdaten SL-Preise (CHF) Lauer-Taxe (DE), EKO (AT), APV-Support, AMNOG-Daten
Technologie Oft native App / Website Responsive Web-App, Eisbergsuche®, API/MSV3-Integration
Zielgruppe Breite Masse (inkl. Laien) Spezialisierte Fachkreise (Apotheker, Klinik, Industrie)

 

8.2 Fazit: Ein unverzichtbares Werkzeug für den modernen Profi

Für Schweizer Fachkreise, die in einem Umfeld von Lieferengpässen, Kostendruck und steigenden Sicherheitsanforderungen agieren, ist eine rein nationale Sichtweise ein Risiko. pharmazie.com bietet die notwendige Erweiterung des Horizonts. Es ersetzt nicht die lokale regulatorische Hoheit von Swissmedic, sondern ergänzt sie um den entscheidenden internationalen Kontext, der für das operative Geschäft – sei es der Import eines fehlenden Antibiotikums oder die strategische Preisanalyse – unerlässlich ist.

Die Zukunft der Arzneimittelinformation ist vernetzt, grenzüberschreitend und patientenzentriert. Mit Funktionen wie der Eisbergsuche, dem C.A.V.E.-Modul und der tiefen Integration von Marktdaten bietet pharmazie.com die Plattform, um diese Zukunft schon heute zu bewältigen.

Referenzen

  1. Arzneimittelinformationen – Swissmedic, Zugriff am November 25, 2025, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/services/arzneimittelinformationen.html
  2. Medicinal product information – Swissmedic, Zugriff am November 25, 2025, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/en/home/services/medicinal-product-information.html
  3. AIPS – Einzelabfrage, Zugriff am November 25, 2025, https://www.swissmedicinfo.ch/
  4. AMNOG Reimbursement Database Europe – Unlocking Pricing & Access Data for DACH Markets – Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/amnog-reimbursement-database-europe/
  5. Pharma-Markt Schweiz – Interpharma, Zugriff am November 25, 2025, https://www.interpharma.ch/wp-content/uploads/2020/02/ly_iph.01.19.002_-_pharmamarkt_schweiz_2019_d_web-komprimiert.pdf
  6. Compendium.ch – Apps on Google Play, Zugriff am November 25, 2025, https://play.google.com/store/apps/details?id=ch.documed.kompendium&hl=en_US
  7. Compendium – HCI Solutions, Zugriff am November 25, 2025, https://www.hcisolutions.ch/de/produkte/applications/compendium.php
  8. [nau.ch] Lösungsvorschläge gegen Medikamentenmangel überzeugen nicht – Hannes Germann, Zugriff am November 25, 2025, https://www.hannesgermann.ch/nau-ch-loesungsvorschlaege-gegen-medikamentenmangel-ueberzeugen-nicht/
  9. Gibt es ein Rezept gegen den Mangel von Medikamenten, Dr. Enea Martinelli? – Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit, Zugriff am November 25, 2025, https://www.luzerner-forum.ch/medikamentenmangellage
  10. Fünf Wege, um den Medikamentenmangel zu bekämpfen – SWI swissinfo.ch, Zugriff am November 25, 2025, https://www.swissinfo.ch/ger/zugang-zu-medikamenten/f%C3%BCnf-wege-um-den-medikamentenmangel-zu-bek%C3%A4mpfen/88824827
  11. DER FUSSABDRUCK DER PHARMA IN DER SCHWEIZ – Interpharma, Zugriff am November 25, 2025, https://www.interpharma.ch/wp-content/uploads/2025/08/Fussabdruck_der_Pharma_in_der_Schweiz_DE-1.pdf
  12. PowerPoint Präsentation – Stiftung Patientensicherheit Schweiz, Zugriff am November 25, 2025, https://patientensicherheit.ch/wp-content/uploads/2025/06/02_Martinelli_Lieferengpaesse.pdf
  13. Erleichterte Abgabe von Arzneimitteln der Liste B – Bundesamt für Gesundheit BAG, Zugriff am November 25, 2025, https://www.bag.admin.ch/de/erleichterte-abgabe-von-arzneimitteln-der-liste-b
  14. Aktualisierung und Ersatz des Rundschreibens vom 2. Juli 2024 zur Vergütung bei Versor- gungsengpässen Sehr geehrte Damen und – Bundesamt für Gesundheit BAG – Admin, Zugriff am November 25, 2025, https://www.bag.admin.ch/dam/de/sd-web/mFxSIrcNXtOz/Rundschreiben%20des%20BAG%20vom%2029.%20April%202025%20zur%20Verg%C3%BCtung%20bei%20Versorgungsengp%C3%A4ssen.pdf
  15. Schlüsselfaktoren für die sichere und geordnete Versorgung mit Humanarzneimitteln – Bundesamt für Gesundheit BAG, Zugriff am November 25, 2025, https://www.bag.admin.ch/dam/de/sd-web/Xz6c1JiewrIr/kpmg-bericht2020.PDF
  16. Functio-nalities of our databases – Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/functionalities/
  17. Most comprehensive Drug Data for Pharma | pharmaze.com – pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/
  18. Our Databases: Overview over more than 25 databases – Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/our-databases-overview/
  19. Swiss Drug Dictionary Pharmaindex HCI – Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/product/swiss-drug-dictionary-pharmindex-hci/
  20. Pharmaceutical Market Access Germany in 2025 – Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/pharmaceutical-market-access-germany-lt/
  21. Drug Pricing Database Germany – Integrated Pharmaceutical Pricing & Data, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/drug-pricing-database-germany-lt/
  22. Drug Shortage Database Germany – A Comprehensive Solution to Medicine Supply Gaps, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/drug-shortage-database-germany/
  23. The ABDA Database CAVE checks medication safety on risks – Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/product/abda-database-cave/
  24. Farmasi International – Apps on Google Play, Zugriff am November 25, 2025, https://play.google.com/store/apps/details?id=com.farmasi.app&hl=en_US
  25. Farmasi International – App Store, Zugriff am November 25, 2025, https://apps.apple.com/us/app/farmasi-international/id6444409164
  26. Services – Go Pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/services/
  27. Most comprehensive Drug Data for Pharma | pharmaze.com – pharmazie.com, Zugriff am November 25, 2025, https://go.pharmazie.com/en/

 

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