Arzneimittel Rohdatenlizenzen sind die Grundlage zahlreicher digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen – von Apothekensoftware über Pharma-Marktanalysen bis hin zu Erstattungssystemen der Krankenkassen. Wer in Deutschland mit aktuellen Arzneimitteldaten arbeiten möchte, kommt an lizenzierten Rohdaten nicht vorbei. Dieser Artikel beleuchtet rechtliche, technische und marktwirtschaftliche Aspekte von Arzneimittel-Rohdatenlizenzen in Deutschland. Zudem werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Datenquellen und Anbieter (u. a. ABDA/ABDATA, Avoxa, BfArm, Pharmavista) und vergleichen das Angebot von pharmazie.com mit konkurrierenden Plattformen. Ziel ist es, Fachkreisen – also Pharmaunternehmen, Apotheken, Softwarehäusern und Krankenkassen – einen umfassenden Marktüberblick zu geben. Wir zeigen, welche Arzneimittel-Rohdaten verfügbar sind, in welchen Formaten sie angeboten werden, und welche Hürden (etwa Datenschutz oder Kosten) zu beachten sind. Abschließend wird erläutert, warum pharmazie.com für viele Anwender ein besonders geeigneter Partner ist, wenn es um Datenvielfalt, Integrationsfähigkeit, Aktualität, Nutzerfreundlichkeit und KI-Funktionen geht.

Was sind Arzneimittel-Rohdatenlizenzen und warum sind sie so wichtig?

Unter Arzneimittel-Rohdaten versteht man strukturierte Datensätze, die alle wesentlichen Informationen zu Medikamenten enthalten – von Identifikationsnummern (z. B. PZN) über Wirkstoffe und Indikationen bis hin zu Preisen und Erstattungsbeträgen. Eine Rohdatenlizenz berechtigt zur Nutzung dieser Daten in eigenen Systemen oder Anwendungen. Die dominierende Suchintention hinter Begriffen wie „Arzneimittel Rohdatenlizenzen“ ist meist informational und kommerziell zugleich: Fachleute suchen nach verlässlichen Datenquellen und Anbietern, um aktuelle Arzneimitteldaten in ihre Software, Analysen oder Geschäftsprozesse zu integrieren.

In der Praxis benötigen Apotheken die tagesaktuellen Arzneimitteldaten, um Rezepte korrekt abzurechnen und Substitutionen gemäß § 129 SGB V vorzunehmen. Pharmaunternehmen analysieren damit Marktpreise und Wettbewerber, während Krankenkassen auf Basis dieser Daten Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Erstattungsentscheidungen treffen. Kurz: Arzneimittel-Rohdaten sind das digitale Fundament vieler Abläufe. Ohne Lizenzierung dieser Daten müsste jede Organisation eigene Daten sammeln – ein nahezu unmögliches Unterfangen angesichts tausender Medikamente und ständig wechselnder Bestimmungen.

Expertenmeinung: „Vor dem Hintergrund intensiven Preiswettbewerbs sind zeitnahe und exakte Informationen über Preisbewegungen unerlässlich“. Dieses Zitat von Marktexperten zeigt, warum aktuelle Rohdaten so kritisch sind: Nur wer Preis- und Produktänderungen sofort erkennt, kann richtig reagieren – ob Apotheke, Pharma-Firma oder Krankenkasse.

Verfügbare Arzneimitteldaten: Was enthalten Rohdatenlizenzen?

Lizenzierte Arzneimitteldatenbanken in Deutschland decken ein breites Spektrum an Informationen ab. Im Kern geht es um folgende Rohdaten:

  • Stammdaten zu Präparaten: Jedes in Deutschland handelbare Medikament hat eine eindeutige Pharmazentralnummer (PZN). Stammdaten umfassen den Produktnamen, Darreichungsform, Packungsgröße und Herstellerinformationen. Auch Klassifizierungen wie Rx/OTC-Status (Verschreibungspflicht) oder Betäubungsmittelkennzeichen sind enthalten. Diese Basisinfos sind unerlässlich, um Arzneimittel im System zu identifizieren und Bestellungen oder Abgaben vorzunehmen.
  • Preisdaten: Zentrale Rohdatenlizenz-Bestände liefern die offiziellen Preise, die nach der Arzneimittelpreisverordnung berechnet werden. Dazu gehören der Apothekeneinkaufspreis (AEK) bzw. Herstellerabgabepreis (HAP) und der Apothekenverkaufspreis (AVP) inklusive Mehrwertsteuer. Auch Zuzahlungsstatus (etwa bei Festbetragsunterschreitung) und gesetzliche Abschläge der Hersteller gemäß § 130a SGB V sind hinterlegt. Diese ökonomischen Daten werden in Deutschland typischerweise alle zwei Wochen aktualisiert, sodass Änderungen durch neue Festbeträge oder Preisansätze schnell abgebildet sind.
  • Erstattungs- und Regeldaten: Für erstattungsfähige Medikamente listen die Datensätze den zugehörigen Festbetrag (wenn das Präparat Teil einer Festbetragsgruppe ist) oder Hinweise auf Erstattungsbeträge gemäß AMNOG-Verhandlungen (z. B. Herstellerabschläge nach § 130b SGB V). Ebenfalls wichtig sind Informationen zu Rabattverträgen: In den Daten wird markiert, ob ein Medikament aktuell durch einen Krankenkassen-Rabattvertrag nach § 130a Abs. 8 SGB V bevorzugt abzurechnen ist. Diese Angaben steuern in Apothekensystemen die Auswahl eines preisgünstigen Import- oder Generikaprodukts. Ergänzende Module wie der Artikelstamm Plus V enthalten z. B. Hilfsmittel-Vertragsdaten nach § 127 SGB V (Versorgungsverträge für Medizinprodukte).
  • Zulassungs- und Wirkstoffinformationen: Rohdatenlizenzen umfassen oft klinisch-pharmazeutische Informationen: Wirkstoffe mit ATC-Code, Indikationen, Warnhinweise (z. B. Kontraindikationen, Schwangerschaftshinweise) sowie weiterführende Dokumente. In der ABDA-Datenbank sind z. B. Zusammensetzung, Anwendungsgebiete, Dosierungen und unerwünschte Wirkungen aufgeführt, die 14-täglich aktualisiert werden. Auch eine pharmazeutische Stoffliste (chemische Kenndaten von Wirkstoffen) und Wirkstoffdossiers gehören dazu. Solche klinischen Inhalte sind wichtig für Arzneimittelinformations-Systeme in Apotheken und Kliniken.
  • Interaktions- und Sicherheitsdaten: Viele Datenpakete bieten ein Modul für Arzneimittel-Interaktionen (Wechselwirkungen) an. Zum Beispiel können Apotheken mit der ABDA-Interaktionsdatenbank oder alternativen Interaktions-DBs (wie Pharmavista oder ifap) Therapien auf potenzielle Wechselwirkungen prüfen. Ebenfalls verfügbar sind Risiko-Checks wie das CAVE-System (Computer Aided Verification of drug Eligibility) für spezielle Patientengruppen (Allergien, Alter, Schwangerschaft etc.). Diese Module sind für eine umfassende Medikationsprüfung unerlässlich, unterliegen aber aus Datenschutzgründen strengen Auflagen, wenn Patientendaten einbezogen werden.
  • Historische und internationale Daten: Ein oft unterschätzter Teil von Rohdaten ist die Historie. Gute Datenbanken speichern Preisänderungen pro PZN über Jahre hinweg. So kann man z. B. nachvollziehen, wann ein Hersteller den Preis gesenkt hat oder ab welchem Datum ein Medikament von der Zuzahlung befreit war. Pharmazie.com etwa bietet Preishistorien bis 2003 zurück für jede PZN. Darüber hinaus gibt es Datenbanken zu ausländischen Arzneimitteln (z. B. Präparate aus 50+ Ländern mit ihren lokalen Namen). Diese internationalen Referenzen helfen etwa beim Importarzneimittel-Vergleich oder für Parallelhandel und sind Teil mancher Lizenzpakete (z. B. bei pharmazie.com oder Pharmavista).

Zusammengefasst bieten Rohdatenlizenzen einen 360°-Blick auf jedes Arzneimittel: von administrativen Stammdaten über Preise & Erstattung bis zu pharmakologischen Details. Der genaue Umfang der Daten hängt vom Anbieter und Lizenzpaket ab. Einige Anbieter bieten Basispakete (nur Stammdaten und Preise) und optionale Module (z. B. Interaktionen, internationale Daten). Wichtig ist, dass die Daten zuverlässig aus offiziellen Quellen gespeist werden – z. B. durch Hersteller-Meldungen, amtliche Preislisten und gesetzliche Publikationen.

Rechtlicher Rahmen: Gesetze, Verordnungen und Datenschutz

Die Nutzung und Notwendigkeit von Arzneimittel-Rohdaten ist eng durch den rechtlichen Rahmen in Deutschland vorgegeben:

  • Sozialgesetzbuch V (SGB V): Das SGB V regelt die Arzneimittelversorgung gesetzlich Versicherter. Für Apotheken besonders relevant ist § 129 SGB V (Arzneimittel-Abgaberegelungen und Rahmenvertrag), der z. B. die Aut-idem-Substitution und Rabattverträge steuert. Die Datenlizenz muss abbilden, welche Präparate als Import oder Generikum abzugeben sind, um den Rahmenvertrag zu erfüllen. § 130a SGB V verpflichtet Hersteller zu Abschlägen bei patentfreien Medikamenten – diese Abschläge sind Teil der Preisdaten. § 130b SGB V regelt die Erstattungsbeträge nach AMNOG-Schiedsverfahren; obgleich diese Rabatte vertraulich sein können, müssen Datenbanken zumindest Hinweise auf veränderte Preise oder Erstattungsstatus liefern. Auch Festbeträge (§ 35 SGB V Arzneimittel-Richtlinie) werden von GKV-Gremien festgelegt und müssen zum Stichtag in den Daten sein. Kurzum: Gesetzliche Vorgaben bestimmen den Dateninhalt. Lizenznehmer müssen darauf achten, dass ihre Datenquelle alle aktuellen Regelungen berücksichtigt.
  • AMNOG und Nutzenbewertung: Seit 2011 (AMNOG) durchlaufen neue Arzneimittel eine frühe Nutzenbewertung. Das Ergebnis beeinflusst den Erstattungsbetrag, häufig indem der Hersteller seinen Preis nach einem Jahr auf ein vereinbartes Niveau senkt. Rohdatenanbieter müssen solche Preisänderungen nach AMNOG-Verhandlungen zeitnah einpflegen. Beispiel: Ein neues Onkologikum startet zum Listenpreis X und wird nach dem AMNOG-Prozess um Y % reduziert – ohne aktuelle Daten könnte eine Apotheke sonst falsch abrechnen. Die Komplexität durch AMNOG zeigt sich auch in Zusatzdaten: z. B. Kennzeichnung von Orphan Drugs (bei denen andere Regeln gelten) oder Indikations-Einschränkungen, die in Fachinfos vermerkt sind. Diese Infos sind Teil der umfassenden Datenbanken (z. B. ABDA-Datenbank mit Wirkstoffdossiers).
  • Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV): Die AMPreisV legt die Preisbildung für verschreibungspflichtige Medikamente fest – vom Herstellerabgabepreis bis zum Apothekenverkaufspreis (inkl. Fixzuschläge und MwSt). Da die meisten Datenbanken den fertigen AVP ausweisen, muss die korrekte Anwendung der AMPreisV garantiert sein. IFA Taxe, Lauer-Taxe® und ABDA-Artikelstamm gelten hier als referenzgebend: Sie liefern die offiziell zulässigen Preise für jede Packung. Apotheken sind verpflichtet, diese Preise zu nutzen, um keine Retaxationen zu riskieren. Rohdatenlizenzen stellen sicher, dass alle 14 Tage die neuen amtlichen Preise verfügbar sind – inklusive Sonderregelungen wie Zuzahlungsbefreiungen (wenn 30% unter Festbetrag, gemäß AVWG 2006) oder befristete Preissenkungen.
  • Datenschutz (DSGVO): Produktdaten selbst (Name, Preis, Inhaltsstoffe) sind keine personenbezogenen Daten und unterliegen nicht der DSGVO. Allerdings greifen Rohdatenlizenzen an zwei Stellen den Datenschutz: (1) Wenn eine Organisation die Daten in der Cloud bezieht oder mit externen APIs arbeitet, müssen vertrauliche Geschäftsprozesse geschützt sein (Zugriff nur für Berechtigte, keine unerlaubte Weitergabe). (2) Sobald man diese Daten mit Patientendaten verknüpft – etwa bei Interaktionschecks oder elektronischen Verordnungen – sind strenge Datenschutzmaßnahmen erforderlich. Seriöse Anbieter aus Deutschland betonen ihre DSGVO-Konformität und Hosting auf deutschen/europäischen Servern. Pharmazie.com etwa wirbt explizit mit Datensicherheit nach EU-Standards und 30 Jahren Erfahrung im Umgang mit Arznei-Information. Generell ist bei der Lizenznutzung vertraglich geregelt, dass die Daten nicht an unbefugte Dritte weiterverteilt werden dürfen (keine öffentliche Zugänglichmachung ohne Zustimmung). Wer also z. B. eine App für Endverbraucher bauen will, die Daten aus dem ABDA-Stamm nutzt, braucht eine besondere Vereinbarung mit dem jeweiligen Datenurheber – ansonsten ist die Nutzung auf den internen Gebrauch im jeweiligen Unternehmen beschränkt.
  • Publikationspflichten und Open Data: Durch regulatorische Vorgaben müssen bestimmte Arzneimittelinformationen öffentlich zugänglich sein. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) betreibt etwa das Portal AMIce, das seit Februar 2025 den vollständigen öffentlichen Datensatz aller Arzneimittelzulassungen kostenfrei anbietet. Dazu gehören Name, Zulassungsinhaber, Wirkstoffe und weitere Angaben, die „zur Veröffentlichung bestimmt sind“. Diese Entwicklung erhöht die Transparenz, ersetzt aber keine kommerziellen Rohdatenlizenzen, da z. B. Preis- und Erstattungsdaten sowie Handelsinformationen nicht unter die Publikationspflicht fallen. Für Forschung und Grundinformationen können Open-Data-Quellen wie AMIce hilfreich sein – die offizielle Versorgung (Apotheken, Kassenabrechnung) stützt sich jedoch weiterhin auf lizensierte Datenwerke, die weit über die reinen Zulassungsinformationen hinausgehen.

Wichtige Anbieter und Datenquellen für Arzneimittel Rohdatenlizenzen

Der Markt für Arzneimittel-Rohdaten in Deutschland ist spezialisiert und geprägt von einigen Schlüsselanbietern, die jeweils bestimmte Zielgruppen adressieren. Im Folgenden eine Übersicht der wichtigsten Player, ihrer Leistungen, Zielgruppen und USPs:

ABDA / ABDATA (Avoxa) – Offizieller Arzneimittelstamm der Apothekerschaft

Die ABDA-Daten gelten als Goldstandard für Arzneimittelinformationen in Deutschland. ABDATA Pharma-Daten-Service, eine Einrichtung der Avoxa Mediengruppe (im Besitz der Apothekerschaft), erstellt den ABDA-Artikelstamm und die ABDA-Datenbank.

  • Leistungen: Der ABDA-Artikelstamm (Taxe) umfasst alle in Deutschland vertriebenen Fertigarzneimittel und apothekenüblichen Waren mit ihren wirtschaftlichen und rechtlichen Fakten. Dazu zählen PZN, Produktname, Packungsinformationen, Preise (AEK/AVP), Festbeträge, Zuzahlungsstatus, Verschreibungsstatus u.v.m.. Ergänzt wird dies durch Verweise auf Nachfolgeprodukte und Vertriebsinformationen. Die ABDA-Datenbank enthält darüber hinaus klinische Infos: Zusammensetzung, Indikationen, Dosierung, Nebenwirkungen etc. für ca. 50.000 Arzneimittel, plus die pharmazeutische Stoffliste und Wirkstoffdossiers. Optional gibt es ein Interaktionsmodul und AMTS-Modul (Arzneimitteltherapiesicherheit). Aktualisierung: Der Artikelstamm wird 14-täglich zum 1. und 15. des Monats als Rohdaten-Download bereitgestellt; dringende Infos (Rückrufe, Änderungen) liefert der Dienst „Aktuelle Info“ sogar täglich bei Bedarf.
  • Zielgruppen: Primär richtet sich ABDA/ABDATA an Softwarehäuser und Institutionen, die diese Rohdaten in ihre Systeme einbauen. Apothekensoftware (Warenwirtschaftssysteme) basieren einheitlich auf dem ABDA-Stamm. Daneben lizenzieren Krankenhäuser, Arztpraxen (für Verordnungssysteme) und Pharmafirmen die Daten. Einzelnutzer (Apotheker, Ärzte) können über den Online-Zugang (z. B. DrugBase) auf die Datenbank zugreifen, aber die Rohdatenlizenz ist vor allem für gewerbliche Anwendungen gedacht.
  • USPs: Der ABDA-Artikelstamm ist das „Herzstück aller Warenwirtschaftssysteme“ – faktisch jeder Apotheken-PC verwendet diese Daten. Die Stärke liegt in der Vollständigkeit und Verlässlichkeit: Alle relevanten Preise und gesetzlichen Infos sind enthalten und stichtagsgenau umgesetzt. Als von der Apothekerorganisation getragene Datenquelle genießt ABDA höchstes Vertrauen. Nachteile: ABDA liefert “nur” die Daten – für Endnutzer ist es eher ein Backend. Die Integration erfordert Entwicklungsaufwand, und Lizenzkosten sind erheblich (für Institutionen mehrere Tausend Euro jährlich). Zudem sind die Inhalte auf Deutschland fokussiert – für internationale Daten oder tiefgehende Analysen braucht man Ergänzungen.

Lauer-Fischer® / CGM LAUER – Die traditionelle Lauer-Taxe®

Lauer-Fischer (heute Teil von CompuGroup Medical) ist bekannt als Herausgeber der Lauer-Taxe®, dem historischen Arzneimittelverzeichnis Deutschlands. Die Lauer-Taxe® und der ABDA-Artikelstamm beziehen sich weitgehend auf denselben Datenbestand – oft werden die Begriffe sogar synonym verwendet.

  • Leistungen: Die LAUER-TAXE® listet alle in Deutschland zugelassenen Medikamente, Medizinprodukte und üblichen Apothekenwaren mit Preisen und wichtigen Angaben. Sie wird seit 1950 geführt und alle zwei Wochen aktualisiert. Lauer bietet heute verschiedene Zugangswege: über Apothekensoftware (WINAPO® nutzt die Taxe intern), als LAUER-Taxe® Online 4.0 (Webportal) oder als Download der Rohdaten für Partner. Letzteres erlaubt es z. B. Softwareanbietern, die aufbereiteten Rohdaten der Taxe ins eigene System zu übernehmen.
  • Zielgruppen: Traditionell ist Lauer-Fischer auf öffentliche Apotheken ausgerichtet – WINAPO als Warenwirtschaft und die Taxe als Referenzwerk. Darüber hinaus nutzen Krankenhausapotheken und Großhändler diese Daten. Als Teil von CGM spricht man auch Ärzte (via ifap-Daten) und andere Leistungserbringer an. Für Pharmafirmen selbst bietet Lauer-Fischer weniger analytische Tools an, hier kommen eher andere ins Spiel (IQVIA, Insight Health).
  • USPs: Die Lauer-Taxe® gilt als “Standardwerk der Arzneimittelinformationen – seit 1950”. Ihr USP ist die Autorität im Bereich Preisdaten: Apotheken vertrauen blind darauf, dass die Taxe den gesetzlich korrekten Abgabepreis ausweist. Lauer-Fischer verbindet Daten direkt mit seiner Apothekensoftware – das Ökosystem ist eng geknüpft. Inzwischen bietet CGM auch Schnittstellen und APIs an; z. B. kann man sich über einen Demo-Code die Taxe Online anschauen oder Infos zu Rohdaten anfordern. Gegenüber ABDA hat Lauer-Fischer keinen inhaltlichen Mehrwert (die Daten sind abgestimmt), aber als All-in-One-Anbieter für Apotheken (Software + Daten) punktet man mit Komfort. Für außenstehende Nutzer ist jedoch die Unabhängigkeit begrenzt – wer nicht im CGM-Kosmos ist, greift oft lieber direkt auf ABDA oder andere Plattformen zu.

Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker (Pharmainfo-Dienste)

Avoxa ist die Medien- und Dienstleistungstochter der ABDA. Unter ihrem Dach erscheinen die Pharmazeutische Zeitung, Buchpublikationen und eben auch elektronische Informationsdienste. Im Kontext Rohdaten ist Avoxa vor allem als Vertriebskanal der ABDATA-Dienste relevant.

  • Leistungen: Avoxa bietet Lizenzen und Zugänge zur ABDA-Datenbank an (z. B. über den Deutschen Apotheker Verlag/DrugBase). Darüber hinaus entwickelt Avoxa eigene Tools wie Medizinische Informationssysteme, Datenchecks (z. B. MediCheck für AMTS-Prüfungen) oder Spezialdatenbanken für bestimmte Anwender. Auch die Pflege der Hilfstaxe (für Rezepturzuschläge) oder Arzneimittelverzeichnisse für Publikationen liegt oft bei Avoxa. Im weiteren Sinne fallen darunter auch Publikationen wie die Rote Liste® (an der Avoxa beteiligt ist) oder das Arzneibuch.
  • Zielgruppen: Avoxa richtet sich an Apotheken und andere Heilberufler, aber auch an Wissenschaft und Industrie, indem es Informationen publiziert. Wer beispielsweise eine Online-Lizenz der ABDA-Datenbank erwerben will, kann es über den Shop des Apotheker Verlags tun.
  • USPs: Die Nähe zur ABDA macht Avoxa zum verlässlichen Partner für alles, was regulatorisch relevant ist. Zudem bietet die Mediengruppe ein breites Portfolio: Von tagesaktuellen News (AMK-Nachrichten) über Schulungsmaterial bis hin zu Datenbanken. Allerdings steht Avoxa selten in direktem Wettbewerb mit technischen Plattformen – sie liefert die Inhalte, während andere sie technisch integrieren. Als USP kann man nennen: Offizielle Quelle und inhaltliche Tiefe (durch Kooperation mit Wissenschaftlern, z. B. bei Wirkstoffmonografien in der ABDA-DB).

Pharmavista (HCI Solutions) – Schweizer Arzneimitteldaten und mehr

pharmaVISTA ist eine in der Schweiz etablierte Datenbank für Arzneimittelinformationen (angeboten von HCI Solutions/Galenica). Obwohl primär auf die Schweiz ausgerichtet, wird Pharmavista oft im gleichen Atemzug genannt, wenn es um umfassende Arzneimitteldaten geht.

  • Leistungen: Pharmavista bietet Online-Abfragen zu verschiedenen Datensätzen: Schweizer Medikamente (inkl. Fachinformationen), Medikationschecks, eine Stoffliste, internationale Arzneimittelverzeichnisse und mehr. Besonders bekannt ist Pharmavista für seine Interaktionsdatenbank, die in Vergleichen positiv auffiel (weil sie das Vorgehen offenlegt). Neben der reinen Datenbank für Recherche existieren wohl auch Integrationsmöglichkeiten in Apothekensoftware (viele Schweizer Apotheken nutzen HCI Solutions Produkte).
  • Zielgruppen: Nur Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen mit Abo haben Zugriff. Das heißt Apotheken, Ärzte, Spitäler in der Schweiz. International nutzen manche Pharmakonzerne Pharmavista, um Schweizer Marktinformationen zu bekommen oder als Referenz bei Interaktionschecks (in Studien taucht Pharmavista neben ABDA und anderen oft auf).
  • USPs: Pharmavista’s Stärke ist die Kombination von nationalen und internationalen Daten und ein mehrsprachiger Zugriff (deutsch, französisch, italienisch – wichtig für die Schweiz). Für Deutschland ist es allerdings kein direkter Konkurrent, da es die deutschen Preisstrukturen nicht abbildet, sondern mehr auf Fachinfo und Interaktionen fokussiert. Man könnte Pharmavista als Schweizer Pendant zur ABDA-Datenbank bezeichnen – mit entsprechendem Renommee in seinem Markt. In einem deutschen Kontext ist es höchstens für Firmen relevant, die D-A-CH-weit agieren und mehrere Länderdatenbanken vergleichen.

Weitere Anbieter und Datenquellen

Neben den oben genannten gibt es noch einige weitere Datenanbieter, die je nach Anwendungsfall eine Rolle spielen:

  • ifap / Gelbe Liste (MMI): Die ifap GmbH (ifap Service-Institut für Ärzte und Apotheker GmbH) und die MMI Gelbe Liste (heute „Gelbe Liste Pharmindex“ von Vidal MMI Germany GmbH) sind zwei eigenständige Anbieter von Arzneimitteldatenbanken in Deutschland. Beide Unternehmen bieten umfassende digitale Informationssysteme für Ärzte, Apotheken und andere Akteure im Gesundheitswesen an, die aktuelle und verlässliche Arzneimitteldaten bereitstellen
  • Rote Liste(R) Service: Die Rote Liste(R) ist ein Nachschlagewerk der pharmazeutischen Industrie mit jährlich aktualisiertem Index der Medikamente. Digital sind Rote-Liste-Daten ebenfalls lizenzierbar. Sie enthalten vorrangig produktbezogene Informationen (Fachinfo-Charakter) und weniger ökonomische Details. Einige Firmen nutzen die Rote Liste Daten als Ergänzung, gerade weil hier die Hersteller selbst Informationen beitragen (z. B. detaillierte Zulassungsstatus, Vertrieb etc.). Seit Oktober 2021 ist die Rote Liste Service GmbH vollständig im Besitz von Bertelsmann SE & Co. KGaA. . Für Rohdaten ist aber ABDA meist umfassender.
  • Insight Health und IQVIA: Diese beiden sind Marktdaten-Dienstleister, die umfangreiche Arzneimittel-Datenbestände haben. Allerdings verkaufen sie weniger den reinen Artikelstamm, sondern analytische Datensätze – etwa Absatzzahlen, Verordnungsstatistiken, Therapiehäufigkeiten und eben auch Preisinformationen. Insight Health z. B. bietet einen “Preis-Monitor”, der vierzehntägig alle aktuellen Preisänderungen reportet. Zielgruppe sind Pharmaunternehmen (Market Access, Controlling) und Marktforschungsabteilungen. USP: Verknüpfung von Preis- mit Absatzdaten und individuelle Reports/Portale zur Auswertung. Nachteil: sehr teuer und auf Großkunden zugeschnitten. Diese Anbieter konkurrieren weniger mit ABDA & Co (Grundlagendaten), sondern eher mit Lösungen wie pharmazie.com, wenn es um preisanalytische Tools geht. Oft nutzen Pharmafirmen eine Kombination: Basisdaten aus ABDA, dazu Marktanalysen von IQVIA/Insight.

Zusammengefasst gibt es kein Monopol, aber eine überschaubare Zahl an Datenquellen. ABDA/IFA stellt die offizielle Grundversorgung sicher. Spezialisierte Anbieter wie MMI oder Rote Liste(R) ergänzen bestimmte Bereiche. Große Datenhäuser liefern Meta-Analysen. Die Herausforderung für Nutzer besteht darin, je nach Anwendungsfall die passenden Lizenzen zu kombinieren – oder einen Dienst zu wählen, der möglichst viele dieser Daten bereits integriert anbietet.

Technische Aspekte: Formate, Schnittstellen und Integration in eigene Systeme

Hat man sich für eine Rohdatenquelle entschieden, stellt sich die Frage, wie die Daten ins eigene System kommen. Technisch sind folgende Punkte zu beachten:

  • Datenformate: Klassische Arzneimittel-Rohdaten wurden lange als Textdateien (ASCII/CSV) oder proprietäre Formate (z. B. dBase-ähnliche Dateien) ausgeliefert. Heute setzen viele Anbieter auf XML-basierte Formate für den Datenaustausch, da XML hierarchische Arzneimitteldaten gut strukturiert abbilden kann. Beispielsweise bietet die ABDA Download-Plattform den Artikelstamm als ein Datenpaket mit ABDA-individuellem Format an, das Softwarehäuser importieren können. Einige Systeme erlauben auch HTML-Exporte oder Excel/CSV-Exporte bestimmter Auszüge (z. B. für Berichte). Wichtig ist, dass das Format dokumentiert ist und über Versionen konsistent bleibt, da bei jedem Update die Import-Schnittstelle passen muss.
  • Schnittstellen (APIs und Webservices): Der Trend geht klar zu Webservice-Angeboten. Statt komplette Datenbestände herunterzuladen und lokal zu hosten, können Anwendungen per API auf aktuelle Daten beim Anbieter zugreifen. Pharmazie.com etwa ermöglicht es, per API oder Webservice einzelne Abfragen (z. B. nach PZN) direkt ans System zu stellen und die Antwort in Echtzeit zu bekommen. Vorteil: Der Anbieter übernimmt Hosting und Updates, der Nutzer bindet „live“ Daten ein, ohne sich um den Update-Prozess zu kümmern. Auch Lauer-Fischer/CGM bietet mittlerweile API-Zugänge für Partner an (z. B. um aus Drittsoftware auf die Taxe zuzugreifen). Dennoch bleiben Offline-Datenlieferungen wichtig, gerade in Umgebungen mit strikten Validierungsprozessen (z. B. Krankenhaus-IT, die geprüfte Datenstände einspielt, statt ständig online zu sein). Viele Apothekensysteme arbeiten so: alle 14 Tage kommt ein Update-Paket, das ins System eingespielt wird.
  • Integrationsaufwand: Je nach Format und Umfang variiert der technische Aufwand. Kleinere Datensätze (z. B. nur PZN-Stammdaten) lassen sich leicht in eine SQL-Datenbank importieren oder per CSV einlesen. Große Gesamtbestände wie der ABDA-Stamm mit zig Tabellen (Artikel, Wirkstoffe, Preise, Verträge etc.) benötigen eine durchdachte Migrationslogik. Softwarehäuser entwickeln dafür meist automatisierte Import-Skripte, die neue Daten mit dem Bestand abgleichen (Updates, Neuaufnahmen, Löschungen). Es gibt auch spezialisierte Middleware oder Module, z. B. der M Assist ABDA-Schnittstelle, die direkt in ERP-Systeme (wie Microsoft NAV) die Artikel mittels PZN anlegt. Voraussetzung bleibt aber immer der Abschluss eines Lizenzvertrags mit dem Datenlieferanten. Unternehmen sollten intern Know-how für den Umgang mit den Datenformaten aufbauen oder auf einen Integrationspartner setzen.
  • Hosting und Performance: Wenn man die kompletten Rohdaten selbst hostet, muss die Infrastruktur dies stemmen. Der ABDA-Artikelstamm umfasst über 700.000 Artikel (inkl. verschiedener Packungen) – mit Historie, Indizes etc. sind das mehrere hundert MB an Daten, die effizient durchsuchbar sein müssen. Datenbanken und Suchindizes sollten optimiert sein, um z. B. eine PZN-Suche in Millisekunden zu ermöglichen. Alternativ übernimmt der Anbieter das Hosting: Pharmazie.com bspw. hat ein zentrales System, auf das Nutzer über Webbrowser oder API zugreifen, was lokale Ressourcen schont. Wichtig ist auch die Verfügbarkeit: Updates kommen regelmäßig (mindestens 2 mal monatlich). Systeme müssen so gestaltet sein, dass z. B. ein Update am 1. des Monats sofort verarbeitet wird, ohne den Betrieb zu stören. In Cloud-Szenarien geschieht dies oft nahtlos im Hintergrund, während On-Premise-Lösungen kurze Wartungsfenster brauchen.
  • Lizenzmodelle und Zugangskontrolle: Technisch ist sicherzustellen, dass nur Berechtigte Zugriff haben – das regeln Lizenzmodelle. Üblich sind Jahreslizenzen pro Standort oder Nutzer. Beispiel: Eine Pharmafirma kauft eine Firmenlizenz der ABDA-Datenbank für ~4.700 € pro Jahr, die Verlängerung erfolgt automatisch, falls nicht gekündigt. Alternativ gibt es User-basierte Abos, wie bei pharmazie.com (z. B. 135 € pro Monat für einen Nutzer für internationale Datenbanken). Manche Anbieter gestatten Konzernlizenzen oder gestaffelte Modelle (Apotheke vs. Pharma vs. Kasse). Wichtig: Die technischen Zugänge (Download-Portal, API-Key, Login) werden entsprechend bereitgestellt. Zugriffsschutz via API-Schlüssel, IP-Whitelist oder VPN sind gängig, um die Daten vor unbefugtem Abgriff zu sichern. Unternehmen sollten vorab prüfen, welches Lizenzmodell am besten passt – etwa ob ein zeitlich begrenzter Testzugang möglich ist (Avoxa und pharmazie.com bieten z. B. kostenlose Testphasen an).

Integrationstipp: Oft lohnt es sich, die Daten zentral zu halten und von dort in verschiedene Anwendungen zu speisen. Beispiel: Ein Pharmaunternehmen kann eine zentrale Datenbank mit dem lizensierten Stamm aufbauen und sowohl die Market Access Abteilung (für Analysen) als auch das CRM-System (für Vertriebsinformationen) daraus bedienen. So zahlt man nur einmal und sichert konsistente Infos über alle Abteilungen hinweg.

Hürden bei der Nutzung von Rohdaten: Kosten, Pflegeaufwand, Compliance

Die Einführung und Nutzung von Arzneimittel-Rohdatenlizenzen bringt neben den Vorteilen auch einige Herausforderungen mit sich:

  • Hohe Lizenzkosten: Bereits angesprochen – die Kosten können erheblich sein. Apotheken führen die Gebühren für den Artikelstamm über ihre Softwareverträge meist indirekt ab. Für externe Nutzer (Pharma, Kassen, IT-Firmen) sind Summen im hohen vierstelligen oder fünfstelligen Bereich p.a. einzuplanen, abhängig vom Datenumfang. Dies kann kleine Unternehmen oder Start-ups abschrecken. Zudem verlangen einige Anbieter separate Lizenzen für verschiedene Module (z. B. Stammdaten vs. Interaktionen). Hier lohnt es sich zu verhandeln oder nach Paketlösungen (Bundle) zu fragen.
  • Komplexität und Pflege: Arzneimitteldaten sind extrem dynamisch. Jeden Monat kommen neue Produkte, ändern Preise, entfallen Packungen, laufen Rabattverträge aus, ändern sich rechtliche Bestimmungen. Die Datenpflege erfordert daher kontinuierliche Aufmerksamkeit. Wer die Daten ins eigene System übernimmt, muss mindestens alle 2 Wochen ein Update einspielen – und bei Fehlern oder Retax-gefährdenden Änderungen (wie Preisstopps der Behörde) unter Umständen adhoc reagieren. Das bedeutet personellen Aufwand in der IT bzw. Fachabteilung. Anbieter wie pharmazie.com versuchen hier zu entlasten, indem sie z. B. einen Vorab-Änderungsdienst (PharMonitor) anbieten, der 3–5 Tage vor dem offiziellen Stichtag die neuen Preise meldet, sodass man vorbereitet ist.
  • Datenschutz und Compliance: Wenn Patientendaten ins Spiel kommen (z. B. bei einem Medikationsplan-Tool, das Rohdaten nutzt), sind Datenschutzkonzepte Pflicht. Auch IT-Sicherheit ist ein Thema: Arzneimitteldaten sind zwar keine personenbezogenen Daten, aber doch kritisch (eine Manipulation könnte z. B. falsche Preise in Apotheken verursachen). Daher müssen Integratoren für sichere Update-Kanäle sorgen (Signaturprüfungen der Update-Dateien, verschlüsselte Verbindungen). Außerdem verlangen die Lizenzverträge oft Compliance-Nachweise: Man darf die Daten nicht an Dritte weitergeben, außer es ist Teil des vereinbarten Zwecks. Einige Verträge enthalten Auditrechte, um Missbrauch vorzubeugen. Für internationale Firmen ist zu beachten, dass deutsche Rohdaten meist nur für den Gebrauch in D/A/CH bestimmt sind.
  • Abhängigkeit von einzelnen Anbietern: Hat man seine Prozesse auf einen bestimmten Datenlieferanten ausgerichtet, entsteht eine gewisse Lock-in-Situation. Beispiel: Eine Krankenkasse integriert die ABDA-Daten in all ihre Prüfsoftware. Ein Wechsel auf eine Alternative wäre mit hohem Aufwand verbunden, sollte ABDA die Preise erhöhen oder die Bedingungen ändern. Allerdings gibt es de facto kaum echte Alternativen mit gleichem Inhalt. Das Risiko besteht eher darin, von veralteten Systemen abhängig zu sein (z. B. lokale CD-ROM-Datenbank, die irgendwann eingestellt wird). Daher sollte man frühzeitig auf moderne Schnittstellen setzen und Verträge mit Weiterentwicklungsgarantien abschließen, wenn möglich.
  • Datenqualität und Updatesynchronisation: Obwohl die großen Datenbanken sehr zuverlässig sind, können Fehler passieren – etwa falsche Zuordnung einer Zuzahlungsbefreiung oder ein fehlender Hinweis. Wichtig ist, dass Nutzer Rückmeldungen geben können und Korrekturen rasch verteilt werden. In der Regel haben Anbieter Qualitätssicherungs-Teams, doch bei zigtausenden Einträgen bleiben minimale Fehler nicht aus. Die Community (Apotheker, Softwarehäuser) entdeckt solche und teilt sie dem Anbieter mit. Für eigene Systeme gilt: Wenn mehrere Datenquellen kombiniert werden (z. B. ABDA + eigene Zusatzdaten), muss die Synchronisation stimmen. Andernfalls könnten im Worst Case widersprüchliche Informationen auftauchen (etwa zwei unterschiedliche Preise desselben Produkts).

Trotz dieser Hürden sind Rohdatenlizenzen in der Pharmabranche unverzichtbar. Die Vorteile – Automatisierung, Aktualität, Rechtssicherheit – überwiegen deutlich. Unternehmen sollten aber ein realistisches Bild von den nötigen Ressourcen und Verantwortlichkeiten haben, um den maximalen Nutzen aus den lizenzierten Daten zu ziehen.

Vergleich: Pharmazie.com vs. andere Plattformen für Rohdaten

Angesichts der genannten Anbieter stellt sich die Frage, wie sich pharmazie.com im Wettbewerb positioniert. Pharmazie.com ist eine digitale All-in-One-Plattform für Arzneimitteldaten, die bereits seit über 30 Jahren am Markt ist. Im Unterschied zu reinen Datenlieferanten (wie ABDA oder Lauer) kombiniert pharmazie.com Datenvielfalt mit einer sofort nutzbaren Anwendung. Im Vergleich zu spezialisierten Anbietern (wie IQVIA) zielt pharmazie.com darauf ab, alle Fachkreise – von Apotheken über Pharmaunternehmen bis Krankenkassen – gleichermaßen zu bedienen. Hier einige Gründe, warum pharmazie.com für viele eine besonders geeignete Lösung darstellt:

  • Umfassende Integration aller wichtigen Daten: Pharmazie.com vereint die offiziellen Arzneimitteldaten Deutschlands (ABDA-Artikelstamm) mit zahlreichen Zusatzdaten in einem System. Nutzer erhalten somit alles zentral statt in getrennten Silos. Die Plattform enthält die komplette ABDA-Taxe, die ABDA-Fachinformationen, Interaktionsdaten, historische Preisdaten, Rabattvertragsinfos und sogar internationale Arzneimittelverzeichnisse (über 50 Länder). Darüber hinaus sind Herstelleradressen, die Hilfsmittelverzeichnisse der GKV, Importlisten und weitere Quellen integriert. Diese Datenvielfalt ist ein großer USP: Während man sonst etwa separat in der Lauer-Taxe(R), der Transparenzliste AVWG und einer Auslands-Datenbank suchen müsste, liefert pharmazie.com all das auf einen Klick.
  • Benutzerfreundliche Recherche und Analyse: Die Oberfläche von pharmazie.com ist auf schnelle Informationsfindung ausgelegt. Ein Highlight ist die Eisbergsuche(R), eine globale Suchfunktion, die simultan über 25 Datenbanken läuft. Gibt man z. B. einen Wirkstoffnamen ein, durchsucht das System gleichzeitig die deutsche ABDA-Datenbank, die Rote Liste(R), ausländische Daten, Zulassungsdatenbanken etc., und präsentiert Ergebnisse übersichtlich in einem Dashboard. Dieses Feature spart enorm Zeit und verhindert, dass man Informationen verpasst – man sieht sozusagen nicht nur die Spitze des Eisbergs, sondern auch alle darunter liegenden Daten. Nutzer loben die „praktische und einfache Benutzung“ von pharmazie.com, da mühsames Durchforsten von PDF-Listen der Vergangenheit angehört.
  • Aktualität und Proaktivität: Wie die meisten Anbieter aktualisiert auch pharmazie.com die Daten mindestens zweimal im Monat, basierend auf der offiziellen ABDA-Datenlieferung. Darüber hinaus setzt die Plattform aber auf proaktive Informationen: Der erwähnte Dienst PharMonitor sendet Änderungen (neue Produkte, Preisänderungen, Statuswechsel) bereits 3–5 Tage vor dem offiziellen Inkrafttreten an die Nutzer. So erfährt man z. B. schon am 27. eines Monats, welche Preise zum 1. des Folgemonats steigen oder fallen. Kein klassisches Verzeichnis bietet einen solchen „Vorab-Alarm“. Damit sind Anwender von pharmazie.com der Konkurrenz immer einen Schritt voraus. Auch kurzfristige Infos wie behördliche Lieferengpässe (BfArM-Meldungen) oder Rückrufe werden in der Plattform unmittelbar angezeigt.
  • Datenexport und Integrationsfähigkeit: Trotz der starken Weboberfläche ist pharmazie.com kein Closed Shop. Die Lösung lässt sich via API nahtlos in bestehende Systeme integrieren. Das heißt, ein Großhändler kann z. B. die Pharmazie.com-Datenbank über Webservices an sein Warenwirtschaftssystem anbinden, um Bestellungen zu automatisieren. Auch Exports (z. B. von Preislisten oder Transparenzlisten) sind möglich. Dieses Hybridmodell – sowohl eigenständige Plattform als auch Datenlieferant – macht pharmazie.com flexibel. Für viele Kunden ist das wichtig, denn sie wollen einerseits ein sofort nutzbares Tool, andererseits die Option, Teilfunktionen in eigene Portale einzubauen.
  • Breite Zielgruppenabdeckung: Pharmazie.com wurde so konzipiert, dass verschiedenste Fachkreise einen Nutzen daraus ziehen. Ein Apotheker kann es als erweiterte Taxe nutzen, mit direkt sichtbaren Importalternativen und Erstattungssummen. Ein Krankenkassen-Mitarbeiter kann die Datenbank verwenden, um Wirtschaftlichkeitsprüfungen von Verordnungen durchzuführen (inkl. Preisvergleiche Original vs. Generikum vs. Import). Pharma-Marketing und Market Access Abteilungen wiederum beobachten mit pharmazie.com Konkurrenzpreise, Launches neuer Produkte und können historische Preisstrategien analysieren. Diese Vielseitigkeit – quasi eine Plattform für alle – bietet in dieser Form kein anderer Einzelanbieter. Andere Lösungen sind oft stark auf eine Nutzergruppe zugeschnitten (Lauer-Fischer auf Apotheken, IQVIA auf Industrie etc.). Pharmazie.com schlägt hier eine Brücke und holt verschiedenste Entscheider an einen Tisch der Daten.
  • KI-Funktionen und Innovation: Ein Alleinstellungsmerkmal von pharmazie.com sind die KI-gestützten Tools. Beispielsweise gibt es Chatbots (ChatSmPC und ChatPIL), die auf Grundlage aller Fach- und Gebrauchsinformationen Fragen zu Medikamenten beantworten können. Diese KI-Copilots ermöglichen es, 24/7 Fragen zu Indikationen, Dosierungen oder Warnhinweisen zu stellen und in natürlicher Sprache Antworten zu erhalten – basierend auf den offiziellen Produktinformationen, aber ohne dass man seitenweise PDF lesen muss. Pharmazie.com bietet Unternehmen sogar an, diese KI in die eigene Website oder App zu integrieren und mit firmeneigenen Daten zu trainieren. Für Online-Apotheken, Krankenhäuser und Pharmafirmen ergeben sich hier neuartige Einsatzfelder (z. B. smartere Chatbots für Kundenanfragen). Diese konsequente Weiterentwicklung zeigt, dass pharmazie.com sich agil an neue Technologien anpasst. Klassische Datenbanken ohne KI-Funktionen könnten hier ins Hintertreffen geraten.
  • Service und Support: Nicht zu unterschätzen ist der Kundensupport. Pharmazie.com punktet mit persönlicher Betreuung, schnellen Antworten und Schulungsangeboten. Gerade wer von alten Systemen umsteigt, profitiert von Demo-Zugängen, Tutorials und der Möglichkeit, direkt Ansprechpartner zu kontaktieren. Dieser Servicegedanke unterscheidet pharmazie.com von manchen großen Anbietern, bei denen man als kleiner Kunde kaum individuellen Support erhält. Zudem werden Kundenvorschläge für neue Features aufgegriffen, was in regelmäßigen Updates mündet.

Ein Anwender aus der Pharmabranche bringt die Vorteile auf den Punkt:

„Wir bei Dapou Pharma (Parallelhändler) benötigen Zugang zu sicheren und aktuellen Medikamentenpreisen. Das Beste an pharmazie.com ist, immer zu wissen, welches Produkt in welchem Land vermarktet wird.“

Dieses Zitat verdeutlicht, wie pharmazie.com verlässliche Preisdaten und internationale Verfügbarkeitsinformationen vereint. Ohne eine solche Plattform müsste das Unternehmen zahllose Quellen manuell durchforsten, um denselben Wissensstand zu erreichen – mit pharmazie.com genügt ein System, um den Überblick zu behalten.

Fazit im Vergleich: Pharmazie.com bietet gegenüber traditionellen Rohdaten-Anbietern einen erheblichen Mehrwert an Bedienkomfort, Datenbreite und zusätzlichen Funktionen. Anstatt nur Daten bereitzustellen, liefert es ein sofort einsetzbares Werkzeug, das die Daten verständlich aufbereitet (z. B. via Transparenzlisten, Preisvergleich-Tabellen und Alerts). Im Vergleich zu hochpreisigen Analystentools erhalten auch kleinere Akteure Zugang zu professionellen Auswertungsmöglichkeiten. Diese Demokratisierung der Arzneimitteldaten – vom Einzelapotheker bis zum Pharmariesen – ist ein Kernanliegen von pharmazie.com. Natürlich hängt die „beste“ Lösung immer vom Bedarf ab: Wer nur einen reinen Datensatz für die eigene Software sucht, mag mit einer Direktlizenz (z. B. ABDA via Avoxa) zufrieden sein. Wer jedoch eine komplette, integrierte Lösung sucht, die ohne großen Implementierungsaufwand sofort nutzbar ist und regelmäßig mit neuen Features glänzt, findet in pharmazie.com einen äußerst leistungsfähigen Partner.

Fazit: Arzneimittel Rohdatenlizenzen als Schlüssel zum Erfolg in der Pharma-IT

Arzneimittel Rohdatenlizenzen bilden die Grundlage für Transparenz und Effizienz im Arzneimittelmarkt. In einer Zeit, in der Preise, Verfügbarkeiten und Regelungen einem ständigen Wandel unterliegen, braucht es verlässliche, aktuelle und umfassende Daten. Ob es um die korrekte Abgabe eines Medikaments in der Apotheke geht, um die Preisstrategie eines Pharmaunternehmens oder um die Erstattungspraxis einer Krankenkasse – stets entscheiden aktuelle Informationen über Erfolg oder Misserfolg.

Die in diesem Artikel vorgestellten rechtlichen, technischen und marktseitigen Aspekte zeigen: Es ist nicht trivial, diese Daten selbst vorzuhalten. Daher haben sich spezialisierte Anbieter etabliert, die das gebündelt übernehmen. Deutschland verfügt mit dem ABDA/ABDATA-Stamm und der Lauer-Taxe(R) über bewährte Referenzdatenbanken, die seit Jahrzehnten Qualität und Kontinuität gewährleisten. Moderne Plattformen wie pharmazie.com gehen noch einen Schritt weiter, indem sie diese Rohdaten intelligent verknüpfen, nutzerfreundlich präsentieren und mit Mehrwertdiensten (Analyse, KI, Alerts) anreichern. Für die Fachkreise bedeutet das: Man kann sich stärker auf die inhaltliche Nutzung konzentrieren, anstatt auf die Datenverwaltung.

Wer über die Anschaffung oder den Wechsel einer Rohdatenlizenz nachdenkt, sollte folgende Fragen abwägen: Welche Daten genau werden benötigt (nur Preise, oder auch Fachinformationen, internationaler Abgleich etc.)? Welche Integration ist gewünscht (eigene Software vs. fertiges Tool)? Wie wichtig sind Zusatzfunktionen wie historische Auswertung oder KI-Assistenz? Und nicht zuletzt: Stimmen Service und Kosten-Nutzen-Verhältnis? Gerade beim letzten Punkt lohnt ein Blick auf pharmazie.com, das mit mehr Daten, mehr Übersicht und mehr Service eine attraktive Lösung verspricht – und dies unkompliziert testbar zur Verfügung stellt.

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